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Endspurt Richtung Gipfel des Magdalensberg
(c) Lukas Dürnegger

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MTB Virunum Tour: Von Klagenfurt auf den Magdalensberg

Benannt nach dem „Municipium Claudium Virunum“ ist die neue Mountainbike-Tour von Klagenfurt nach Maria Saal auf den Magdalensberg ebenso vielseitig und geschichtsträchtig wie ihr Name selbst.

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Virunum, die Hauptstadt der ehemals römischen Provinz Noricum, ist heute Namensgeber für eine neue Strecke bei Klagenfurt, die so einige MTB-Bikerherzen höher schlagen lassen wird!

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Vorbereitung auf die MTB Tour

Bevor es gleich auf den Sattel geht, haben wir ein paar Ratschläge gesammelt: Das Wichtigste zuerst – unbedingt Sonnencreme auftragen und auch ab in den Rucksack damit, genauso wie ein T-Shirt zum Wechseln und eine Windjacke

Außerdem sollte man ausreichend zu trinken mitnehmen, ein paar Snacks für zwischendurch (z.B. Obst, Müsliriegel) schaden sicherlich auch nicht. Handy oder Kamera sollten auf jeden Fall dabei sein. 

Wir empfehlen die Tour mit einem E-Mountainbike mit Full Suspension zu fahren. Natürlich ist es auch ohne Motor schaffbar ist!

Auf jeden Fall sollte man einen Tagestrip einplanen. Man ist ein paar Stunden unterwegs und am besten lässt sich die Strecke mit genügend Zeit genießen. 

Von Klagenfurt nach Annabichl

Wir starten unsere Tour mitten in der Stadt am Lindwurmbrunnen. Wer etwas früher losfährt, kann sich hier noch eine kleine, koffeinhaltige Stärkung gönnen. Über den Radweg auf der St. Veiter Straße geht es über Annabichl in Richtung Maria Saaler Berg.

Gute Orientierungspunkte sind zum Beispiel das Autohaus Meyer-Hafner, kurz nach der Avanti-Selbstbedienungstankstelle geht es dann rechts durch eine Unterführung Richtung Maria Saal. 

Wer möchte, kann vor der Bahngleis-Unterführung noch ein paar Meter weiter zum Schloss Annabichl fahren – ein eleganter, kleiner Renaissancebau, der im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. Das Schloss kann allerdings nur von außen besichtigt werden.

Der erste Offroad-Part: Maria Saaler Berg 

Eingefleischten Mountainbikern wird der Maria Saaler Berg bereits bekannt sein – nach der Unterführung folgen wir den Schildern und kommen vorbei am Weissen Kreuz, das einen perfekten Spot für eine erste Trinkpause bietet. 

Hier beginnt auch mein erster „Fun-Part“: Auf breiten, zwar zwischendurch ruppigen, aber dennoch umso spaßigeren Forstwegen geht es über den Maria Saaler Berg direkt in die Ortschaft. 

Zwar sind ein, zwei kräftige Anstiege dabei, die sich aber trotz Wurzeln mit einem E-Mountainbike gut bezwingen lassen. Ein wenig Übung sollte man für das Uphill aber mitbringen. Beim Verlassen des Waldes landet man bei der Feuerwehr in Maria Saal, wo man auch das „Virunum Tour-Schild“ entdeckt. 

MTB Fahrt auf Maria Saaler Berg

Pause mit Geschichte im Freilichtmuseum Maria Saal  

Wer Zeit und Laune hat, kann einen Abstecher zum Freilichtmuseum machen. Maria Saal liegt nämlich auf äußerst geschichtsträchtigem Boden, denn dort war vor vielen tausenden Jahren die Stadt Virunum.

Das Freilichtmuseum Maria Saal beherbergt bäuerliche Haus- und Hofformen aus den verschiedensten Landesteilen, die einen Einblick in die Wohn- und Wirtschaftsweise vergangener Zeiten geben. Auch für Kärnten typische vorindustrielle Anlagen aus dem 18. und 19. Jahrhundert wie Floder- und Radmühlen, eine Sägemühle, ein Kalkofen und eine Brückenwaage sind zu sehen. 

Im Rundgang sind Bauern- und Kräutergärten und Zaunformen zu bestaunen. Insgesamt bieten 36 Museumsobjekte aus sechs Jahrhunderten Einblicke in die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt Kärntens, das ab 1. Mai wieder geöffnet hat. 

Maria Saaler Dom

Ein weiteres Stück Geschichte bietet der Maria Saaler Dom bzw. die Marienkirche. Die Wallfahrtskirche birgt zahlreiche Kunstwerke aus allen Epochen, von der Antike bis zur Gegenwart, die wirklich einen großartigen Anblick bieten.

Es lohnt sich, auch noch einmal zu einer der Domführungen wieder zu kommen. Wer es noch auf den Magdalensberg schaffen möchte, der kann aber den Kurzbesuch für ein Stoßgebet nutzen, um sich auf den schwierigsten Teil der Strecke vorzubereiten.

Up & Down nach Ottmanach 

Von jetzt an gibt es in Richtung Ottmanach zwar immer wieder kurze Abwärts-Passagen, die meiste Zeit ist aber Beinkraft gefragt – auf Asphalt und auf Waldwegen, die das Treten bergauf aber durchaus spannend und abwechslungsreich gestalten.

Man folgt der Beschilderung über das herrlich-idyllische Stutterer Moos. Hier gibt es eine relativ lange, flowige Downhill Passage, wo es sich auf Waldboden einfach nur genüsslich dahin rollen lässt, bevor es durch Marien nach Ottmanach geht. 

Man sollte unbedingt die tausendjährige Linde aufsuchen. Die sogenannte „Kramerlinde“ ist eine uralte Sommerlinde mit einem Stammumfang von fast neun Metern. Angeblich haben hier bis zum Jahr 1932 die Dorfbewohner den alljährlichen Kirchtag mit einem Tanz unter der Linde gefeiert. 1955 wurde die mächtige Linde dann zum Naturdenkmal erklärt.

Auch beim Schloss Ottmanach kann man vorbei radeln. Ab hier beginnt auch der schier unaufhaltsame Drang, ständig Fotos von dem atemberaubenden Panorama des Klagenfurter Beckens und der Karawanken zu machen! 

Auf den Spuren der Kelten im Archäologischer Park am Magdalensberg

Bevor wir Kärntens erste römische Hauptstadt auf dem Magdalensberg erreichen, wird es auf der Strecke von Ottmanach bergauf zum Gipfel noch einmal richtig intensiv. Hier sind auch E-Bike-Fahrer gefordert!

Man trifft auf dem Weg unzählige „Leidensgenossen“ und – wie angekündigt – man hat durchgehend einen atemberaubenden Ausblick

Von Ottmanach nach Göriach geht es schnurstracks, konstant, steil uphill. Auch wenn man schon mehrmals am Magdalensberg zu Besuch war: Das ist eine völlig neue Erfahrung! Nach einem ziemlichen Kraftakt kann man ab Göriach entweder am Marterl vorbei der Schotterstraße bergauf folgen oder die Kehren zum Gipfelhaus nehmen. 

Folgt man der Straße, gelangt man vorbei an Hochlandrindern zu den bekannten keltisch-römischen Ausgrabungen am Magdalensberg.  

Endspurt Richtung Gipfel des Magdalensberg

Nach der nächsten Kurve ist das Gipfelhaus am Magdalensberg endlich zu sehen! Jetzt heißt es noch einmal: Volle Kraft voraus!

Die unglaubliche Aussicht im Rücken, das Ziel vor Augen: Die Ankunft beim Gipfelhaus ist – sagen wir es kurz – episch. Die Gasthaus- und Hotelbetreiber der Familie der Skorianz bieten auf über 1.000 Metern Seehöhe Verwöhnung für alle Sinne.

Das Gipfelhaus wurde komplett umgebaut und begeistert selbst von außen mit toller Architektur. Der gut versteckte Pool, den ich aber trotzdem erspähen konnte, löst nach der letzten, anstrengenden Etappe beinahe Sehnsüchte aus. Aber irgendwo findet sich auch ganz schnell ein herrliches Plätzchen zum Jausnen und zum Genießen des Panoramas. 

Auch hier entdeckt man wieder ein Stück Geschichte. Die Kirche am Magdalensberg direkt neben dem Gipfelhaus ist eine Filialkirche der Pfarrkirche Heilige Margaretha in Ottmanach. Der spätgotische Hochaltar aus dem Jahr 1502 soll aber einer der schönsten Flügelaltare Kärntens sein. 

Über Stock und Stein zurück nach Klagenfurt

Nach einer ausgiebigen Stärkung freut man sich besonders auf das bergab Fahren. Man folgt einfach der Beschilderung in Richtung Klagenfurt. Dann gibt es eine tolle, auch für Anfänger meisterbare Passage durch den Wald: Ein breiter Weg, ein wenig unwegsames Gelände, aber schön übersichtlich und mit Spaß-Garantie. Der gut beschilderte Weg lässt einen ganz ohne Anstrengung (aber mit Konzentration!) bergab düsen, ohne, dass man zwischendurch nach der Route Ausschau halten muss. 

Man kann dem beschilderten Weg wieder zurück folgen – nach dem relativ langen Downhill-Part sind die Ups and Downs ab Ottmanach gut ausgeglichen und bezwingbar.

Es gibt die Möglichkeit einen kleinen Umweg zu fahren, von Ottmanach über das Zollfeld in Richtung Herzogstuhl und Burg Hochosterwitz. Einfach der Beschilderung in Richtung Kading folgen und dort auf den Radweg neben der Glan abbiegen.

zwei MTB Fahrer bei Pause mit Blick auf Klagenfurt

Erlebnistour mit dem Fahrrad

Wir sind von Tour von Anfang bis Ende begeistert. Die abwechslungsreichen Etappen mit Asphalt- und Forstwegen, die fordernden Waldstücke, die Mischung aus bergauf und bergab und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten machen die Virunum Tour zu einem ganz besonderen Tagesausflug. 

Jeder Tritt und jede Schweißperle lohnen sich, wenn man vom Ziel aus ganz weit in die Ferne blickt. Man sollte auf jeden Fall ein bisschen mehr Zeit einplanen, um die Tour auch in vollen Zügen genießen und ausreichend Pausen zur Stärkung und zum Auskundschaften machen zu können. Auch wenn Kondition und ein wenig Übung auf Trails gefragt sind, fühlen sich hier definitiv auch Mountainbike-Anfänger wohl. Also: Let’s ride!

Bilder (c) Lukas Dürnegger

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